Die geplante Mülldeponie in Rafz, direkt an der Grenze zu Deutschland, sorgt für massive Verstimmung in der deutschen Gemeinde Lottstetten. Wie der Südkurier berichtet, ist die Empörung darum besonders gross, weil die betroffenen Nachbarn offenbar nicht in die Planung einbezogen wurden.
Lottstetten sieht sich gemäss Südkurier erneut benachteiligt: Während die Schweiz offensiv ihre Interessen auch in Deutschland durchzusetzen weiß, werden deutsche Belange kaum berücksichtigt, heisst es weiter. Kritiker auf deutscher Seite sehen hier ein Muster. Der Bürgermeister von Lottstetten mahnt, dass solche Projekte die Lebensqualität seiner Bürger gefährden könnten und fordert mehr grenzüberschreitende Zusammenarbeit.
Laut Südkurier sichert die Baudirektion des Kantons Zürich zu, dass die geplante Deponie umweltgerecht gestaltet werde. Nach der Verfüllung der Grube soll das Gelände begrünt und in eine Naturschutzfläche umgewandelt werden. Doch die Skepsis in Deutschland bleibt groß. Der Müll, der hier gelagert wird, stammt schließlich nicht nur aus der Region, sondern wird auch aus weiter entfernten Gebieten angeliefert.
Auf deutscher Seite sieht man sich schon jetzt mit den Folgen konfrontiert – ganz ohne Mitspracherecht. Ein Grund mehr, warum das Thema auf beiden Seiten der Grenze für hitzige Diskussionen sorgt.
Der Rafzer Gemeinderat ist für das Projekt, die Bevölkerung sieht das Ganze kritisch.
Der Gemeinderat von Rafz unterstützt die Umwandlung der ehemaligen Lehmgrube Bleiki in eine Deponie unter strengen Auflagen. Das Projekt, Teil der kantonalen Entsorgungsstrategie, soll langfristig die Lagerung von Aushub- und Abbruchmaterial gewährleisten.
Während der Gemeinderat auf die Einhaltung von Umwelt- und Verkehrsauflagen pocht, äußert die Bevölkerung Bedenken zu Naturzerstörung, erhöhter Verkehrsbelastung und möglichen Risiken für das Grundwasser. Auch der Verlust eines Naherholungsgebiets wird kritisch gesehen.
Bis zur endgültigen Entscheidung sollen weitere Analysen durchgeführt und der Dialog mit den Bürgern intensiviert werden. Die Bleiki bleibt ein kontroverses Thema in Rafz.