In Kloten beginnt eine neue Ära der Jugendarbeit. Am Schluefweg entsteht ein Jugendhaus, das nicht nur architektonisch neue Wege geht, sondern auch sozial. Zum ersten Mal setzt die Stadt auf zirkuläres Bauen – und bindet die Jugendlichen aktiv in den Planungsprozess ein.
Die bisherige Jugendstelle im Untergeschoss des Konferenzzentrums Schluefweg ist längst an ihre Grenzen gestossen. Der Raum wird gleichzeitig für Veranstaltungen und Sitzungen genutzt, was zunehmend zu Konflikten führt. Die Nachfrage nach Angeboten der Jugendarbeit wächst stetig – und verlangt nach einem neuen, eigenständigen Ort.
Standort mit Geschichte – Zukunft mit Beteiligung
Nach einem intensiven Auswahlverfahren hat die Stadt entschieden: Das neue Jugendhaus entsteht am Standort des heutigen Armbrustschützenhauses. Den Zuschlag erhielt ein Zürcher Planungskonsortium rund um das baubüro in situ, gemeinsam mit denkstatt und zirkular.
Der Plan: Ein ressourcenschonendes Gebäude, gebaut aus wiederverwendeten Bauteilen – wie Fenster, Türen oder Fassadenelementen – die aus abgerissenen Häusern stammen. Die Bauweise ist nicht nur nachhaltig, sondern auch kreativ: Jedes Teil erzählt eine eigene Geschichte.
Jugendliche als Mitgestaltende
Doch nicht nur die Materialien sind besonders. Auch die Planung läuft anders: Die Jugendlichen selbst bringen ihre Ideen und Bedürfnisse ein. In einem begleiteten Partizipationsprozess entwickeln sie gemeinsam mit den Architektinnen und Architekten ein Haus, das zu ihnen passt.
„Wir möchten, dass dieses Haus wirklich für die Jugendlichen da ist – und von ihnen mitgestaltet wird“, sagt ein Mitglied des Projektteams. Regelmässige Workshops, Gespräche mit den Planern und konkrete Mitwirkungsmöglichkeiten schaffen Raum für echte Beteiligung.
Bauhütte als Herzstück der Zusammenarbeit
Ein zentraler Ort für diesen Austausch ist die neu eingerichtete Bauhütte im Untergeschoss des Armbrustschützenhauses. Jeden Mittwochnachmittag sind dort die Fachleute vor Ort, zeigen Entwürfe, hören zu, beantworten Fragen.
Am Donnerstag, 4. September, um 17 Uhr wird die Bauhütte offiziell eröffnet. Interessierte – insbesondere Jugendliche, aber auch Anwohnende und alle aus Kloten – sind eingeladen, sich ein Bild vom Projekt zu machen.
Einblick in ein besonderes Projekt
Vor Ort informieren die Planer von in situ, denkstatt und zirkular gemeinsam mit der Jugendarbeit über den aktuellen Stand, zeigen erste Ergebnisse aus der Zusammenarbeit mit den Jugendlichen und erklären die Besonderheiten des zirkulären Bauens.