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Region Bülach
02.09.2025
02.09.2025 12:11 Uhr

Bülachs Wachstum bremst sich ab

Bild: pw
Bis 2050 wächst Bülach auf 30 000 Einwohner – doch der Boom flacht ab. Das hat Folgen für Schulraum und Infrastruktur.

Die Stadt Bülach rechnet mit weiterem Bevölkerungswachstum, jedoch in abgeschwächter Form. Eine neue Prognose zeigt, dass bis zum Jahr 2050 rund 30 000 Menschen in der Stadt leben werden – etwa 5 500 mehr als Ende 2024. Damit liegt das Wachstum deutlich unter dem Niveau der vergangenen Jahre, in denen unter anderem die neuen Quartiere Glasi und Guss für einen starken Anstieg sorgten.

Trotz des verlangsamten Tempos stellt das erwartete Wachstum die Stadt vor Herausforderungen. Besonders im Bildungsbereich zeichnet sich ein steigender Bedarf ab. Die Zahl der Primarschulkinder dürfte bis 2050 um rund 20 Prozent zunehmen. Dies entspricht etwa 25 zusätzlichen Schulklassen. Der aktuell vorhandene und bereits geplante Schulraum reicht laut Stadtplanung noch bis etwa 2035. Danach wird zusätzlicher Raum notwendig – insbesondere im Süden und Westen von Bülach, wo neue Wohngebiete wie Herti und Sonnenhof entstehen.

Auch die städtische Infrastruktur muss mit dem Wachstum Schritt halten. Wasserversorgung, Abwasserentsorgung und Verkehrswege müssen weiterentwickelt werden, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden.

Die neue Bevölkerungsprognose der Stadt umfasst erstmals Szenarien bis ins Jahr 2050. Neben der Hauptvariante mit 30 000 Einwohnern wurden zwei alternative Entwicklungen berechnet. Eine davon geht von einer stärkeren baulichen Ausnutzung durch eine überarbeitete Nutzungsplanung aus. Eine andere Variante berücksichtigt den Trend zu kompakterem Wohnen, bei dem pro Person weniger Wohnfläche beansprucht wird. Beides hätte zur Folge, dass mehr Menschen in bestehenden oder neu geschaffenen Wohnungen Platz finden.

Die Berechnungsmethode der Prognose basiert auf der tatsächlichen Bautätigkeit sowie der verfügbaren Bauzonen-Kapazität. Frühere Prognosen der Stadt erwiesen sich als verlässlich, was der aktuellen Einschätzung zusätzliches Gewicht verleiht. Die Zahlen sollen als Entscheidungsgrundlage für die langfristige Stadtentwicklung dienen – insbesondere für Schulen, Wohnraum, Verkehrserschliessung und technische Versorgung.

mj