Nach dem Totalabsturz an der Gemeindeversammlung zur Rafzer Deponie Bleiki wird nun eine weitere Deponie im Rafzerfeld spruchreif. Allerdings gibt es zwischen der geplanten Deponie Bleiki und der Deponie Schwanental in Eglisau grosse Unterschiede: In Eglisau soll ausschliesslich mineralischer Bauschutt deponiert werden.
Die Deponie Schwanental, die bereits seit 2010 mineralischen Bauschutt aus der Region aufnimmt, soll in Richtung Norden um rund 11 Hektaren erweitert werden. Damit würde der Betrieb, der nach aktuellem Stand im Jahr 2027 voll ausgelastet ist, um weitere 27 Jahre verlängert.
Bedarf ja – aber zu welchem Preis?
Dass Bauabfälle deponiert werden müssen, ist unbestritten. Doch die geplante Erweiterung wirft Fragen auf: Jährlich bis zu 100'000 Tonnen Bauschutt sollen künftig angeliefert werden – ein deutlicher Anstieg gegenüber den bisherigen Mengen. Kritiker befürchten, dass dies längerfristig zu einer massiven Belastung der Landschaft und des Verkehrs führen könnte, auch wenn die Gemeinde betont, dass die Ortsdurchfahrt von Eglisau nicht zusätzlich belastet werde.
Verkehrsversprechen unter Beobachtung
Besonders der Transport per LKW ist ein Reizthema. Zwar sollen Kies- und Aushubtransporte kombiniert und damit Leerfahrten vermieden werden, und eine geplante Bahnverladestation in Wil soll den Bahnanteil erhöhen. Doch bisher gibt es nur Absichtserklärungen – verbindliche Vorgaben fehlen. Der Gemeinderat fordert deshalb klare Zielvorgaben und eine Pflicht zur Erfassung der Bahnfahrten, um sicherzustellen, dass die Entlastung tatsächlich eintritt.