Der Zürcher Regierungsrat rechnet im Budgetentwurf 2026 mit einem Defizit von 139 Millionen Franken, was rund 0,7 Prozent des Gesamtaufwands entspricht – eine sogenannte „rote Null“. Das Budget wird von zwei zentralen Faktoren geprägt: dem anhaltenden Bevölkerungswachstum und einem hohen Investitionstempo.
Steigende Ausgaben, stabile Einnahmen
Gegenüber dem Vorjahr verschlechtert sich das Ergebnis um 320 Millionen Franken. Gründe dafür sind höhere Beiträge an den kantonalen Finanzausgleich, die Spitalversorgung, die Prämienverbilligungen sowie zusätzliche Ausgaben für AHV/IV-Zusatzleistungen.
Auf der positiven Seite rechnet der Regierungsrat mit höheren Steuereinnahmen und besseren finanziellen Aussichten beim Universitätsspital Zürich und dem Kantonsspital Winterthur, die für 2026 mit ausgeglichenen oder positiven Ergebnissen planen.
Massive Investitionen geplant
Für 2026 sind Investitionen von bis zu 1,6 Milliarden Franken vorgesehen – vor allem in Infrastrukturprojekte. Bis 2029 will der Kanton insgesamt rund 5,7 Milliarden Franken investieren. Trotz Priorisierung der Projekte kann der Kanton diese Ausgaben nicht vollständig aus eigener Kraft finanzieren.
Schuldenanstieg verlangsamt
Die Verschuldung wird bis 2029 um 1,4 Milliarden Franken steigen, jedoch weniger stark als in früheren Planungen. Gründe dafür sind unter anderem höhere Steuererträge und eine striktere Investitionsplanung.
Stabiler Steuerfuss
Der Regierungsrat beantragt, den Steuerfuss von 98 Prozent der einfachen Staatssteuer in den Jahren 2026 und 2027 beizubehalten. Trotz hoher Investitionen und wachsender Ausgaben bleibt der Kanton dank AAA-Rating von S&P Global finanziell solide.
Herausfordernde Lage
Die finanzpolitische Situation bleibt angespannt, nicht zuletzt wegen möglicher Belastungen durch das Entlastungspaket 2027 des Bundes und unsichere Gewinnausschüttungen der SNB. Der Regierungsrat kündigt daher an, weiter an einer nachhaltigen Stabilisierung der Finanzen zu arbeiten.