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Region Bülach
29.08.2025

Umstrittene Schulraumplanung – Gemeinde Rafz informiert

Bild: Gemeine Rafz
Die Gemeinde will 1,7 Millionen Franken in modularen Schulraum investieren. Die Abstimmung dazu findet am 15. September statt – Diskussionen sind vorprogrammiert.

Der Zusammenschluss der Sekundarschulen im Rafzerfeld rückt näher: Ab dem Schuljahr 2026/27 werden rund 96 Schülerinnen und Schüler der Schule Unteres Rafzerfeld (SUR) in Rafz unterrichtet. Während der Schulstart gesichert ist, sorgt der Plan des Gemeinderats, 1,705 Millionen Franken für modularen Schulraum auszugeben, für Kritik und Diskussionen im Dorf.

Modularer Schulraum als Übergangslösung

Die Module sollen auf dem Areal der Schulanlage Schalmenacker aufgestellt werden und für mehrere Jahre zusätzlichen Platz schaffen. Laut Gemeinderat und Schulpflege sind sie unabhängig von der zukünftigen Strategie – ob mit einem oder zwei Schulstandorten – notwendig, um den wachsenden Bedarf zu decken.

„Wir brauchen flexible Lösungen, um den steigenden Schülerzahlen gerecht zu werden, ohne gleich einen teuren Neubau zu starten“, heisst es aus der Verwaltung.

Kritik aus der Bevölkerung

Nicht alle sind überzeugt. Mehrere Stimmen aus der Bevölkerung fordern, statt teurer Provisorien das seit zwei Jahren leerstehende Schulhaus Götze vorübergehend zu nutzen. „Warum teure Module, wenn wir ein ganzes Schulhaus leerstehen haben?“, lautet ein oft geäusserter Einwand.

Der Gemeinderat verweist auf praktische Gründe: Das Götze-Schulhaus müsste für einen erneuten Betrieb teilweise saniert werden, was zusätzliche Kosten verursache. Zudem sei die räumliche Distanz zur Schulanlage Schalmenacker im laufenden Betrieb nicht ideal.

Zeitplan unter Druck

Eigentlich sollten die baulichen Anpassungen schon früher abgeschlossen sein. Verzögerungen durch Diskussionen um die Zwei-Standort-Strategie und alternative Szenarien haben den Zeitplan verschoben. Nun sollen die Module sicherstellen, dass die zusätzlichen SUR-Schüler ab Sommer 2026 ohne Einschränkungen aufgenommen werden können.

Nächste Schritte

  • 15. September 2025: An der Gemeindeversammlung wird der Kredit von 1,705 Millionen Franken für die Module detailliert vorgestellt und zur Abstimmung gebracht.
  • 1. Dezember 2025: Die Stimmberechtigten beraten in einer weiteren Versammlung über die langfristige Schulraumstrategie – ein oder zwei Standorte.
  • 8. März 2026: An der Urne fällt der Entscheid über die künftige Standortstrategie.

Aufnahme der SUR-Schüler gesichert

Unabhängig vom Ausgang der Abstimmung am 15. September betont der Gemeinderat, dass die Aufnahme der SUR-Schüler gesichert sei. Sollte der Kredit für die Module abgelehnt werden, könnte der Unterricht notfalls auch im Schulhaus Götze starten. Die dafür nötigen Sanierungen seien bis August 2026 umsetzbar.

Kritische Fragen bleiben

Trotz der Zusicherung, dass kein teurer Neubau geplant ist, bleibt der Unmut in der Bevölkerung spürbar. Kritiker warnen vor einem schleichenden Kostenanstieg, während Befürworter die Module als pragmatische Lösung sehen, um flexibel auf den wachsenden Bedarf zu reagieren.

Die Abstimmung im September wird zeigen, ob die Bevölkerung den Kurs des Gemeinderats mitträgt – oder ob ein Umdenken in der Schulraumplanung nötig wird. Klar ist: Die kommenden Monate werden für die Schulentwicklung in Rafz entscheidend.

pw