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Region Kloten
22.08.2025

Japankäfer: Erneut nur geringfügige Ausdehnung des Befalls in Kloten

Invasiver Schädling mit beachtlichem Zerstörungspotenzial: der Japankäfer.
Invasiver Schädling mit beachtlichem Zerstörungspotenzial: der Japankäfer. Bild: sz.ch
Das vom Japankäfer befallene Gebiet in Kloten hat sich gegenüber 2024 erneut nur geringfügig ausgedehnt.

Die Flugzeit des gefährlichen Japankäfers ist in Kloten noch nicht vorbei, doch der schlimmste Teil liegt hinter den Behörden. Seit Mitte Juni sind die Käfer aktiv, der sogenannte Hauptflug endete Ende Juli. Eine erste Bilanz zeigt: Das Befallsgebiet in Kloten hat sich kaum ausgedehnt – ein gutes Zeichen. Die meisten Tiere wurden wie im Vorjahr bei der Sportanlage Stighag gefangen.

Dort, auf einem stark betroffenen Fussballfeld, setzen Fachleute gezielt auf eine ungewöhnliche Strategie: Die Fläche wurde als Lockzone genutzt, um möglichst viele Weibchen zur Eiablage anzuziehen. Im Herbst wird das Feld mit Fadenwürmern behandelt und anschliessend gefräst – so sollen die Larven im Boden vernichtet werden.

Schweizweites Risiko bleibt hoch

Trotz der positiven Entwicklung in Kloten bleibt die Lage ernst. Die Flugzeit kann noch bis Ende September andauern. Bis dahin gilt weiterhin: kein Grünguttransport aus dem betroffenen Gebiet, kein Bewässern von Grünflächen in Kloten.

Sorgen bereiten neue Funde in anderen Regionen. In Zürich – etwa in Aussersihl, Oerlikon, Unterstrass sowie bei der Hardbrücke – und bei der Raststätte Affoltern am Albis wurden vereinzelte Japankäfer entdeckt. Ob sie als blinde Passagiere aus dem Tessin oder Italien mitgereist sind oder ob es einen direkten Zusammenhang zum Klotener Befall gibt, ist unklar. Der Kanton reagierte mit neuen Lockstofffallen. Ob vor Ort künftig weitere Massnahmen nötig sind, wird im nächsten Jahr entschieden.

Massive Schäden drohen – Tilgung bleibt das Ziel

Der Japankäfer gilt als einer der gefährlichsten invasiven Schädlinge Europas. Über 400 Pflanzenarten stehen auf seinem Speiseplan – von Mais über Reben bis hin zu Zierpflanzen und Rasen. In der Schweiz rechnet man mit potenziellen Schäden von mehreren hundert Millionen Franken pro Jahr.

Weil eine Bekämpfung kaum mehr möglich ist, sobald sich der Käfer dauerhaft etabliert hat, verfolgt der Bund eine klare Strategie: Isolierte Vorkommen sollen konsequent getilgt werden – solange das noch machbar ist.

mj