Fast sechs Jahre lang war sie Herzstück des Dorflebens – jetzt ist alles vorbei. Trizi’s Dorfbeiz in Rümlang muss Konkurs anmelden. Für viele völlig überraschend, für Inhaberin Patricia „Trizi“ Camenzind ein schmerzhafter Schlag mitten ins Herz.
„Es hat uns auch erwischt“, schreibt sie auf Facebook. „Wir waren so stolz, haben Corona und den Wasserschaden überstanden. Aber die ewigen Teuerungen haben uns nun das Genick gebrochen.“
Ihre Worte treffen mitten ins Herz. Kein Business-Gerede, sondern ehrliche Trauer: „Bitte ruft mich nicht an… es tut gerade noch zu sehr weh!“
Ein letzter Post – ein letzter Dank.
Mit viel Herzblut hatte sie sich ihren Traum erfüllt. Die Dorfbeiz war mehr als nur ein Restaurant – sie war Wohnzimmer, Treffpunkt, Seelentankstelle. Trizi war Gastgeberin aus Leidenschaft. Jetzt bleibt nur noch Abschied.
„Ich durfte meinen Traum leben – mit unvergesslichen Momenten. Doch die Corona-Zeit ist nicht spurlos an mir vorübergegangen. Die Folgen sind bis heute spürbar“, schreibt sie weiter.
Der Schmerz über das Aus sitzt tief. Bei Trizi. Bei ihrem Team. Und bei den Gästen.
Ein Dorf sagt Danke – und weint.
Die Anteilnahme ist riesig. In den Kommentarspalten sammeln sich Dutzende persönliche Botschaften.
„Das tut mir sehr leid. Ihr wart ein fester Bestandteil des Dorflebens“, schreibt ein Gast. „Trizi, du warst immer so herzlich. Die Dorfbeiz wird fehlen.“ „Wie unfair. Finde grad keine Worte. Du hast das sowas von nicht verdient.“ „Uiii neiiiii, das tut mir unglaublich fest weh zu lesen!“
Ein letzter Abend in der Beiz wurde für viele Gäste zum emotionalen Abschied. Es flossen Tränen. Es wurde umarmt, erinnert, getröstet.
Statement der Gemeinde Rümlang:
Auf Anfrage von zueriunterland24 teilt Gemeindepräsident Thomas Huber mit:
„Mit grossem Bedauern hat der Gemeinderat vom Konkurs des Restaurants Trizi’s Dorfbeiz Kenntnis genommen. Das Restaurant war über viele Jahre ein geschätzter Treffpunkt für Einwohnerinnen und Einwohner sowie Gäste unserer Gemeinde. Es hat wesentlich zur lokalen Gastronomie und zum gesellschaftlichen Leben beigetragen.
Der Gemeinderat spricht den betroffenen Mitarbeitenden und der Geschäftsführung seine Anteilnahme aus und dankt ihnen für ihr Engagement und die geleistete Arbeit.“
Was bleibt, ist Dankbarkeit – und Hoffnung.
Ob es einen Neuanfang gibt? Noch unklar. Trizi selbst lässt die Zukunft offen. Aber sicher ist: Ihre Beiz hat Rümlang geprägt – und wird vielen fehlen.
„Ich danke euch von Herzen für all die schönen Begegnungen“, schreibt sie zum Abschied. „Ohne euch wäre dieser Traum nie Realität geworden.“