Der Traum vom Donnschtig-Jass 2026 in Eglisau ist geplatzt – Davos war an diesem Abend nicht zu schlagen. Doch von Enttäuschung keine Spur: Gemeindepräsident Roland Ruckstuhl spricht im Interview mit ZU24.ch über die besonderen Momente, den grossen Auftritt von Eglisau und warum der Donnschtig-Jass trotzdem ein Gewinn für das ganze Rafzerfeld bleibt.
„Wir sind keine Verlierer“ – Eglisaus Gemeindepräsident Ruckstuhl blickt auf eine gelungene Kampagne zurück

ZU24.ch: Herr Ruckstuhl, am Donnerstag hat Eglisau gegen Davos im Jassen beim Donnschtig-Jass den Kürzeren gezogen. Wie haben Sie den Abend erlebt, was ist ihr Fazit?
Roland Ruckstuhl: Das Wichtigste ist, wir sind keine Verlierer. Wir hatten dreimal hintereinander eine riesige Präsenz von Eglisau am Start. Wir sind wirklich, wirklich glücklich. Natürlich hätten wir uns gefreut, wenn der Donnschtig-Jass 2026 in Eglisau stattgefunden hätte, aber die Stimmung welche ich bei der Rückfahrt erlebt habe war gut. Wir sind nicht traurig, nicht enttäuscht – wir haben einfach das gemacht, was möglich war und für Eglisau, für Hüntwangen und das Rafzerfeld, das Optimale herausgeholt.
ZU24.ch: Sie sprechen von Präsenz – in welcher Form hat sich diese gezeigt?
Roland Ruckstuhl: Wir hatten ein sensationelles OK und ein wahnsinnig tolles Fest. Ob es nun Hüntwangen oder Eglisau gewesen ist, spielt keine Rolle – wir hätten so oder so eine riesen Party gefeiert - wir waren für das ganze Rafzerfeld und Eglisau sichtbar. Wir hatten im Schweizer Fernsehen einen Marktanteil von fast 50 % und über 50'000 Abrufe auf unseren Social-Media-Kanälen im letzten Monat. Viele Leute haben den Donnschtig-Jass genutzt, um eigene Kampagnen zu starten – sei es mit Werbung, Jasskarten mit Logo oder anderen kreativen Ideen. Wir haben unser Gewerbe wertgeschätzt und sichtbar gemacht.

ZU24.ch: Welche Bedeutung hatte das für Eglisau und das lokale Gewerbe?
Roland Ruckstuhl: Manche sagen, wir müssten mehr Gewerbe nach Eglisau holen. Ich finde, wir sollten vor allem Sorge zu den Unternehmen tragen, die wir hier bereits haben. Wir müssen eine attraktive Basis und Plattform bieten, damit bestehendes Gewerbe bleibt – und neues kommt. Mit dem Donnschtig-Jass waren wir in der ganzen Schweiz präsent, und das ist genau das, was wir erreichen wollten.
ZU24.ch: Am Ende hat Davos klar gewonnen. Wie sehen Sie das sportlich?
Roland Ruckstuhl: Davos hat sensationell gejastet. Es ist nicht so, dass wir schlecht gespielt hätten, aber unser Gegner war einfach extrem stark. Zudem haben wir uns mit dem OK Davos ausgetauscht, und eine Eglisauer Delegation ist nach Davos zum ersten Donnschtig-Jass 2026 eingeladen.
ZU24.ch: Wird es einen weiteren Anlauf geben?
Roland Ruckstuhl: Der Donnschtig-Jass wird uns im Rafzerfeld nicht verlassen – vielleicht nicht in der Medienpräsenz oder im Fernsehen, aber wir bleiben dran. Am 2. Juni werden wir sicher nach Davos reisen. Natürlich können wir uns jederzeit wieder bewerben, wenn der Gemeinderat dafür offen ist und wer weiss - vielleicht wird es in einigen Jahren tatsächlich einen Donnschtig-Jass geben.