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Kanton Zürich
08.08.2025

Etappenziel zum Biketrail-Netz

Das Zürcher Oberland ist eine beliebte Region zum Mountainbiken, doch es fehlt eine adäquate Infrastruktur. Das will der Verein ZO-Biketrails gemeinsam mit der Standortförderung Zürioberland (SZO) soll nun ändern.
Das Zürcher Oberland ist eine beliebte Region zum Mountainbiken, doch es fehlt eine adäquate Infrastruktur. Das will der Verein ZO-Biketrails gemeinsam mit der Standortförderung Zürioberland (SZO) soll nun ändern. Bild: ZO-Biketrails
Der Verein Zürioberland-Biketrails hat 380 Kilometer Bike-Wegnetz, davon 77 Kilometer Singletrails im Zürcher Oberland, detailliert erfasst. Die Daten bilden die Basis, um nach Vorliegen der kantonalen Vorgaben die Realisierung einer offiziellen Mountainbike-Infrastruktur voranzutreiben.

Das Zürcher Oberland ist eine beliebte Region zum Mountainbiken. Das zeigte bereits eine Analyse des Mountainbike-Potenzials in der Region, welche die Standortförderung Zürioberland (SZO) 2018 in Auftrag gab. Die Analyse machte aber auch deutlich, dass eine adäquate Infrastruktur fehlt. «Dies kann zu Nutzungskonflikten zwischen Landeigentümerinnen und -eigentümern, Jagd, Naturschutz und den verschiedenen Nutzenden des Wegnetzes führen – nicht zuletzt, weil es bislang kaum eine Lenkung der Bikenden gibt. Diese fahren einfach, was sie vorfinden», schreibt der Verein Zürioberland-Biketrails in seiner Mitteilung.

Projekt Biketrail-Netz Zürcher Oberland

Im Dezember 2022 wurde der Verein Zürioberland-Biketrails (kurz ZO-Biketrails) gegründet. Sein Hauptziel: Die Förderung einer flächendeckenden, attraktiven und sicheren Mountainbike-Infrastruktur im Zürcher Oberland und in den angrenzenden Kantonsgebieten.

Bereits Anfang 2024 kam ZO-Biketrails diesem Ziel einen grossen Schritt näher: Die SZO sicherte dem Verein für die Erarbeitung das Konzept «Biketrail-Netz Züri Oberland» einen Beitrag von knapp 40'000 Franken aus den Mitteln der Neuen Regionalpolitik des Bundes (NRP) zu.

Die Schemakarte zeigt das Zielbild 2035 mit Mountainbike-Routen im Zürcher Oberland. Bild: ZO-Biketrails

Wichtige Grundlage für künftige Arbeiten

Nun liegen die Ergebnisse vor. «Der Verein Zürioberland-Biketrails ist sehr engagiert, gut vernetzt und hat gemeinsam mit dem Unternehmen Bikeplan eine fundierte und wertvolle Arbeit geleistet», sagt Mirjam Wüthrich, Leiterin Geschäftsfeld Tourismus, bei der SZO.

Bikeplan mit Sitz in Bern ist spezialisiert auf die Beratung von Destinationen, Regionen, Vereinen oder der öffentlichen Hand zu bikespezifischen Themen entlang der gesamten Angebotsgestaltung.

«Die erarbeiteten umfassenden Daten von insgesamt 380 Kilometern Bike-Wegnetz bilden die Grundlage für künftige Arbeiten wie Unterhalt und bauliche Massnahmen», so der Verein ZO-Biketrails. Verschiedene Karten zeigen schematisch, aber auch detailliert mögliche Routen und Netzpläne für Bike und Gravel auf. Eine ausführliche Präsentation bietet vertiefte Einblicke in die geleistete Arbeit, aber auch das mögliche weitere Vorgehen.

«Planung und Unterhalt von Trails müssen überkommunal stattfinden. Nur so ist es möglich, einheitliche Qualität zu gewährleisten und die Ressourcen sinnvoll einzusetzen.»
Verein ZO-Biketrails

Warten auf den Kanton

Ein kantonales Mountainbike-Konzept befindet sich aktuell in der Schlussphase der Erarbeitung; es soll bis Herbst 2025 vorliegen. Darin werden Grundlagen geregelt, welche die Voraussetzung bilden für ein zielgerichtetes Vorgehen in den Regionen, z. B. Zuständigkeiten von Kanton und Gemeinden sowie Finanzierungsgrundsätze. «Vor einer regionalen Umsetzung müssen die übergeordneten Bestimmungen bekannt sein», so ZO-Biketrails.

Mit den vorliegenden Ergebnissen aus dem Projekt «Biketrail-Netz ZO» verfüge das Zürcher Oberland über die Grundlagen, um nach Vorliegen der kantonalen Vorgaben zeitnah und zielgerichtet an die Umsetzung zu gehen. «Wichtige Themenfelder werden dabei die Sensibilisierung der Stakeholder und die Beratung von Gemeinden sein», schreibt der Verein. «Planung und Unterhalt von Trails müssen überkommunal stattfinden. Nur so ist es möglich, einheitliche Qualität zu gewährleisten und die Ressourcen sinnvoll einzusetzen.» ZO-Biketrails als regionale Organisation könne diesbezüglich einen wichtigen Beitrag leisten.

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Die fehlende Infrastruktur kann zu Nutzungskonflikten zwischen Landeigentümern, Jagd, Naturschutz und den verschiedenen Nutzenden des Wegnetzes führen. Die vom Verein ZO-Biketrails erarbeiteten Daten sollen die Grundlage für ein Biketrail-Konzept liefern. Bild: ZO-Biketrails

Über den Verein

Im Dezember 2022 wurde der Verein Zürioberland Biketrails, kurz ZO-Biketrails gegründet, um die Mountainbike-Infrastruktur im Zürcher Oberland zu verbessern und aktiv aktuelle und künftige Herausforderungen rund um den Mountainbike-Sport anzugehen.

Der Verein setzt sich für ein ausgewogenes und attraktives Biketrail-Netz ein, welches den Bedürfnissen der lokalen Bikerinnen und Bikern gerecht wird und den Naherholungstourismus fördert. Zentral ist dabei ein konfliktfreies Nebeneinander von Bikerinnen und Bikern und anderen Erholungssuchenden, wie auch der Einbezug der Bedürfnisse von weiteren Interessensgruppen wie Forst, Landwirtschaft, Jagd, Wildhut, Naturschutz etc. Das Angebot soll sich in erster Linie an die Sporttreibenden in der Region richten.

Der achtköpfige Vorstand besteht aus Vertretern aus allen Teilregionen des Zürcher Oberlands. Präsidiert wird der Verein von Thomas Suter.

www.zo-biketrails.ch

Zürioberland24/bt