Während einige Bürgerinnen und Bürger die Polizei RONN als sehr präsent wahrnehmen, gibt es immer wieder kritische Stimmen: Die Polizei sei überbesetzt, unterbeschäftigt oder zu wenig sichtbar. Mit einem umfassenden Leistungsbericht für das erste Halbjahr 2025 tritt die kommunale Polizei nun diesen Vorurteilen entgegen – und zeigt auf, wie vielschichtig, fordernd und bedeutend ihre Arbeit in den vier Mitgliedsgemeinden des Zweckverbands tatsächlich ist.
Knapp besetzt, aber präsent
Die Polizei RONN betreut ein Einsatzgebiet mit rund 30'600 Einwohnerinnen und Einwohnern. Laut kantonaler Richtlinie sind für 3'000 Personen jeweils eine Polizistin oder ein Polizist vorgesehen. Das ergibt einen Sollwert von 10.2 Stellenprozenten – die RONN liegt mit 11.2 Stellen, verteilt auf 12 Mitarbeitende, knapp darüber. Unter diesen sind acht Vollzeitkräfte, zwei Teilzeitbeschäftigte sowie zwei Mitglieder in Kaderfunktionen.
Trotz dieser eher schlanken Personaldecke zeigt sich die Polizei bemerkenswert aktiv: 70 Radarkontrollen, über 300 Stunden Verkehrsinstruktion an Schulen, 181 Stunden Jugendarbeit sowie 207 Stunden Community Policing wurden allein in den ersten sechs Monaten dieses Jahres geleistet. Hinzu kommen über 600 behördliche Aufträge – etwa für Betreibungsämter, das Strassenverkehrsamt oder das Richteramt – ein Anstieg von fast 20 Prozent gegenüber früheren Jahren.
Nähe zur Bevölkerung als Leitprinzip
Die Polizei RONN setzt gezielt auf Bürgernähe. Durch sogenannte Community-Policing-Einsätze, regelmässige Patrouillen und gezielte Aktionen – etwa zur Einbruchsprävention oder zur Überwachung von Sprayereien – ist sie sichtbar und ansprechbar. Selbst Nachtdienste und Wochenendpräsenz gehören zum Standard. Ziel ist es, sowohl die objektive Sicherheit als auch das subjektive Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung zu stärken.
Zunehmender administrativer Druck
Parallel zum operativen Dienst nimmt der administrative Aufwand stetig zu. Über 350 Anfragen per E-Mail musste die Polizei allein im letzten halben Jahr beantworten. Die Dokumentation von Einsätzen, Rapportierungen oder Berichte für andere Behörden binden ebenfalls viel Zeit. Zusätzlich machen neue kantonale Vorgaben und das Bevölkerungswachstum Optimierungen in den Abläufen nötig. Die RONN begegnet diesen Herausforderungen mit Digitalisierung, interner Prozessoptimierung und kontinuierlicher Weiterbildung.
Ausbildung als Schlüssel zur Akzeptanz
Ein zentrales Anliegen ist die Aus- und Weiterbildung. Gut geschulte Einsatzkräfte stärken nicht nur die Sicherheit, sondern auch das Vertrauen der Bevölkerung in die Polizei. Das zeigt sich besonders im sensiblen Bereich der Jugend- oder Gemeindearbeit, wo Feingefühl und Professionalität gefragt sind.
Fazit: Viel Leistung für überschaubare Mittel
Mit ihrer Mitteilung will die Polizei RONN gezielt der öffentlichen Kritik begegnen – und sie tut das mit Transparenz. Die präsentierten Zahlen zeigen: Die kommunale Polizei ist weder überbesetzt noch unterbeschäftigt, sondern stark gefordert und sichtbar engagiert. Für die vier Verbandsgemeinden ist sie eine tragende Säule der lokalen Sicherheit – und das mit einem effizienten Mitteleinsatz, hoher Flexibilität und starker Bürgernähe.