Die Machbarkeitsstudie zeigt nicht nur die Umsetzbarkeit, sondern auch energetische und betriebliche Vorteile eines Neubaus auf. Sie bildet die Grundlage für das weitere Vorgehen. Eine Sanierung bzw. Instandsetzung der bestehenden Anlage (die in jedem Fall durchgeführt werden müsste) würde gemäss der Präsentation von Daniel Ammann rund 36,5 Millionen Franken kosten – bei gleichzeitig dauerhaft (sehr) hohen Unterhaltskosten und einer nicht mehr zeitgemässen Infrastruktur.
Vielfältiges Angebot für Sport und Freizeit
Das neue Sportzentrum soll ein Hallenbad mit zwei 25-Meter-Becken, einem abgetrennten Sprungbecken, einem Mehrzweckbecken, einem Kinderplanschbecken, einem Warmwasser-Aussenbecken sowie einer Röhrenrutschbahn umfassen. Auf ein 50-Meter-Becken wird bewusst verzichtet. Ammann begründet dies so: «Wir wollen ein Schwimmbad für die breite Bevölkerung, nicht für Schwimmwettkämpfe.»
Weiter geplant sind eine Eishalle mit Platz für rund 1’000 Zuschauerinnen und Zuschauer, ein überdachtes Ausseneisfeld (40 × 65 m) sowie eine Kletterhalle. Der öffentlich zugängliche Spielplatz und auch die Minigolfanlage sollen gemäss Planung ebenfalls wieder realisiert werden.
Abstriche im Gastrobereich
Ein Restaurant wie das bisherige in der Hirslen ist nicht mehr vorgesehen. Ammann dazu: «Das Restaurant ist am falschen Ort und interessiert niemanden mehr.» Stattdessen sei im Eingangsbereich ein «niederschwelliges» Gastroangebot geplant, das jedoch die Gastro-Aktivitäten der Vereine nicht konkurrenziere. Es soll damit den Vereinen die Möglichkeit geboten werden mit einer vorhandenen Infrastruktur mit Speisen und Getränken während den Veranstaltungen Geld zu verdienen.
Wellness hat keinen Platz in der neuen Hirslen
Ein Wellness-Angebot wird es im neuen Zentrum nicht geben. Ammann dazu mit klarer Ansage: «Nein, es wird kein Wellness in der neuen Hirslen-Anlage geben – solche Angebote werden zur Genüge von privater Seite betrieben. Zudem müssten Wellnessanlagen im Rhythmus von acht Jahren erneuert werden. Das rechnet sich nicht.»
Kostenbeteiligung und Finanzierung noch offen
Ob sich Nachbargemeinden in irgendeiner Form an den Kosten beteiligen werden, ist noch unklar. Sicher ist laut Ammann jedoch ein substantieller Beitrag des Kantons oder aus dem Lotteriefonds – rund 15 Prozent der Kosten, also zwischen 15 und 20 Millionen Franken, seien realistisch. Auf die Frage, ob es wegen des Neubaus zu einer Steuererhöhung kommen könnte, erklärte Ammann: «Klar, eine solche Anlage kostet etwas. Wie sie finanziert wird, lässt sich aber erst sagen, wenn alle Zahlen und Aufwendungen konkret vorliegen.»
Beteiligung der Nutzenden und Zeitplan
Im Sommer 2025 sollen Sportvereine und weitere Nutzende ihre Rückmeldungen zum Projekt einbringen. Der Entscheid über den Kredit für das Auswahlverfahren liegt beim Stadtparlament und wird im Herbst 2025 erwartet.
Verläuft der Prozess planmässig, könnte der Baukredit im Jahr 2028 dem Stimmvolk vorgelegt werden. Der Baustart wäre frühestens 2030 möglich, eine schrittweise Eröffnung ab Mitte 2032 ist vorgesehen. Es wird angestrebt, dass der EHC Bülach seine Heimspiele während der Meisterschaft – trotz Umbau – mit gewissen Einschränkungen weiterhin durchführen kann.
Mit dem Projekt will die Stadt ein zukunftsgerichtetes Zentrum für Sport, Bewegung und Begegnung schaffen – nicht nur für Bülach, sondern für die gesamte Region. Daniel Amman zum Schluss der Veranstaltung: "Es ist ein emotionales Thema, viele Bülacherinnen und Bülacher haben schöne Stunden in der Hirslen verbracht, und das wollen wir auch der nächsten Generation möglich machen".