Thomas Huber ist Rümlangs neuer Gemeindepräsident – doch der Amtsantritt läuft anders als geplant: Beim Tennis hat er sich das Knie schwer verletzt. „Tolles Wochenende.... Kreuzband angerissen, Meniskus gecrashed und Muskelfaserriss.... beim Tennis. Aber dafür die Wahl gewonnen....“, sagt er mit Galgenhumor gegenüber zueriunterland24.ch
Trotz Schmerzen denkt der FDP-Politiker nach vorne. Denn: Die Ersatzwahl vom Sonntag war zwar unspektakulär – aber erfolgreich für ihn. Als einziger offizieller Kandidat holte er 489 Stimmen, deutlich über dem absoluten Mehr von 343. Die Wahlbeteiligung lag bei nur 19,7 Prozent.
Auch im Gemeinderat gibt es Zuwachs: Patrick Cotting erhielt 576 Stimmen und zieht neu ins Gremium ein.
„Mich sieht man weiterhin im Dorf“
Noch läuft die gesetzliche Beschwerdefrist – die Stabsübergabe ist für den 2. Juni geplant. Dann beginnt für Huber ein Amt, das er mit viel Nähe zur Bevölkerung ausfüllen will.
„Ich bin sicher nahe bei den Leuten, mich sieht man weiterhin im Dorf und bei den Vereinen. Wir müssen unbedingt die Nähe zu den Bewohnern haben, damit wir auch für künftige Projekte schon früh die Rückmeldungen haben, ob wir auch auf dem richtigen Weg sind. Hier setze ich auf moderne Kommunikationsmittel und Tools.“
Dazu gehört auch, das persönliche Gespräch einfach zu machen. „Die Sprechstunde mit Voranmeldung wird sicher weitergeführt. Ich möchte aber auch eine Plattform anbieten, in der mich die Leute in einer einfachen und gemütlichen Atmosphäre direkt etwas fragen können. Hier habe ich einige Ideen, wie wir das umsetzen können.“
Verletzter Präsident will gleich loslegen
Trotz Knieverletzung denkt Huber an konkrete erste Schritte: „Effizienz in verschiedenen Bereichen. Wir haben das als Gesamt-Gemeinderat schon angefangen, da will ich gerne dranbleiben und dies noch vertiefen. Wir müssen schauen, dass wir intern und extern die Prozesse den modernen Anforderungen anpassen.“
Spannend wird auch die Konstitution des Gemeinderats nach dem Neuzugang Cotting: „Im nächsten Jahr haben wir schon wieder Gesamterneuerungswahlen, da kommt es dann auch auf die Zusammensetzung des neuen Gemeinderates an. Da machen wir aktuell sicher in der Konstitution (erste Sitzung im Juni) nur Verschiebungen, die dann auch für diese Zeit Sinn machen. Mit Patrick Cotting haben wir ja auch einen neuen Gemeinderat, was mich übrigens sehr freut.“
Nur eine Legislatur – oder mehr?
Wie lange Huber bleiben will, lässt er offen: „Ich habe schon früher gesagt, ich sehe dies zuerst einmal als Mandat 1+4 Jahre. Im nächsten Jahr stelle ich mich selbstverständlich bei den Gesamterneuerungswahlen zur Wiederwahl auf. 5 Jahre ist dann schon einmal eine lange Zeit, da kann ich natürlich noch nicht sagen wie mein Leben und Rümlang dann aussieht.“
Die To-do-Liste ist lang: „Wir haben mit den grossen Projekten und Dossiers einige schwierige Aufgaben vor uns. Schulraumplanung, Flughafen, Verkehr, Deponien sind alles Themen, die uns weiter begleiten. Da muss auch langfristig und für zukünftige Generationen gedacht werden. Die Schulraum- und Dorfgestaltung wird sicher die nächsten Jahre ein grosses Thema sein. Da bereitet die Finanzierung der Projekte natürlich grosse Sorgenfalten. Aber ich sehe es auch als positive Sache, das Dorf für die nächsten Jahre gestalten zu können.“
Privatleben wird zurückgeschraubt – nicht nur wegen dem Knie
Was verändert sich für Huber nun ganz konkret? „Ich passe gerade meinen aktuellen Job den Herausforderungen des Amtes an. Das bedeutet, ich werde meine berufliche Karriere etwas reduzieren und zurückstecken, damit ich auch die Zeit finde, mich so gut wie möglich meinem Amt zu widmen. Meine sportlichen Aktivitäten hoffe ich beizubehalten, so gut es geht. Meine Familie unterstützt mich sehr gut, ohne diesen Rückhalt könnte es auch nicht funktionieren.“
Die Knieverletzungen hat sich Huber letzte Woche beim Tennisspielen zugezogen. "Dann einige Tage gedacht, es geht schon. Am Freitag beim MRI hat sich der ganze Schaden gezeigt. Heute habe ich einen Termin beim Arzt, dann sehen wir weiter."
Fazit: Rümlang hat jetzt einen Präsidenten, der auf Krücken starten muss – aber mit klaren Ideen, viel Energie und direkter Bürgernähe.