Die Zeichen waren da – doch niemand wollte es wahrhaben
Die Krise hatte sich abgezeichnet. Bereits im Februar gab es Warnsignale, als die Filiale in Bülach plötzlich geschlossen wurde. Ein Zettel am Showroom der Victory-Garage in Bülach kündigte den Umzug nach Eglisau an. Damals erklärte Geschäftsführerin Monika Kläui noch optimistisch gegenüber dem Zürcher Unterländer die Gründe für die Zusammenlegung: Die Branche sei im Wandel, die Kunden würden immer mehr online kaufen, die Elektrifizierung verändere das Geschäft grundlegend. Die Konzentration auf Eglisau sollte die Antwort auf die Herausforderungen der Zukunft sein. Jetzt ist klar: Es hat nicht gereicht.
Warum die Insolvenz kaum abzuwenden war
Das Autogeschäft steckt tief in der Krise. Elektrofahrzeuge bringen nur noch ein Drittel der Werkstattarbeit im Vergleich zu Verbrennern – das trifft kleine Garagen besonders hart. Die Anforderungen an die Mechatroniker steigen, die Margen sinken, und die Kunden kaufen lieber online als vor Ort. Die Victory Garagen AG hat gekämpft – doch der Druck war offenbar zu groß.
Angestellte und Lehrlinge bangen um ihre Zukunft
Der Konkurs trifft vor allem die Mitarbeiter und die Auszubildenden. Was mit ihnen passiert, ist völlig offen. Noch im Februar hiess es, alle Mitarbeitenden aus Bülach würden in Eglisau weiterbeschäftigt – jetzt ist das kaum noch realistisch. Der Schock sitzt tief. Ein Traditionsbetrieb, der noch 2018 von Vaid Halimi und Monika Kläui mit grossen Plänen übernommen wurde, ist gescheitert.