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Sport
07.01.2025

Kloten stürzt den ZSC und Marco Bayer ins Elend

Riesen Jubel bei den Spielern und Zuschauer nach dem wundersamen Derbysieg gegen den Z
Riesen Jubel bei den Spielern und Zuschauer nach dem wundersamen Derbysieg gegen den Z Bild: zvg.
Vom 1:4 zum Penalty-Sieg. Vor 7000 Zuschauern schafft der EHC Kloten gegen die ZSC Lions die unfassbare Wende. Für die Stadtzürcher ist es die dritte Niederlage unter Headcoach Marco Bayer.

Vor einer mitreissenden Kulisse und in echter Derby-Stimmung waren es zunächst die ZSC Lions, die sich Vorteile erarbeiteten. Dank ihren schnellen Stürmern gelangten sie regelmässig in gute Abschlusspositionen – und in der 15. Minute zur Führung. Andrighetto traf zum 1:0.

Doch die Wirkung verpuffte schnell. Im Powerplay glich Aaltonen für das aufopfernd kämpfende Heimteam in der 19. Minute aus. Dann spielten sich bemerkenswerte Szenen ab. Wegen angeblicher Torhüterbehinderung beanspruchten die Lions die Coaches Challenge. Als die Schiedsrichter am Tor-Entscheid festhielten, sahen sich die Gäste in Unterzahl versetzt.

ZSC-Shorthander zum 2:1

Doch ein echtes Problem wurde es nicht. Im Gegenteil: Nach einem wunderbaren Pass von Marti lief Lammikko auf und davon – und überwand Weber zur neuerlichen Führung.

Lammikko stark

Der Treffer gab den Gästen die Ruhe zurück. Im Mitteldrittel bewiesen sie, weshalb sie auch in dieser Saison ein Titelkandidat sind. Sie stürmten mit Tempo und Druck und kamen immer wieder zu guten Chancen. Und in der 40. Minute gelang Yannick Zehnder das 3:1. Lammikko hatte die überragende Vorarbeit geleistet.

Bild: zvg.

Klotener Aufholjagd

Und in der 43. Minute sorgte Sven Andrighetto im Powerplay für das 4:1. Es schien die Entscheidung. Auf den Rängen stimmten die ZSC-Fans bereits die Siegeshymnen an. Doch der EHC Kloten kämpfte mit allem was sie hatten, liess nicht locker. In der 49. Minute brachte Sataric mit dem 2:4 die Hoffnung zurück, in der 58. Minute gelang dem sehr starken Ramel (mit sechs Feldspielern) der Anschlusstreffer.  Plötzlich war alles wieder möglich - und den Lions zitterten Beine und Hände. 

Und tatsächlich: Als ZSC-Verteidiger Weber den Puck mit dem Handschuh blockierte, entschieden die Schiedsrichter auf Penalty, diesen versenkte Ojamäki 33 Sekunde vor Ablauf der regulären Spielzeit mit meisterlicher Kaltblütigkeit: 4:4. 

Verlängerung und Penalty-Drama

Nun lagen alle Trümpfe in den Händen des Heimteams. Und prompt waren es die Klotener, die in der Overtime die goldene Chance zum Sieg besassen. Aaltonen verzog aber vor dem offenen Tor.

Bild: Thomas Oswald

Das Penaltyschiessen musste entscheiden. Und dort belohnte sich das Heimteam für einen unfassbar leidenschaftlichen Auftritt und das riesige Kämpferherz. Ramel, Smirnovs und Meyer trafen. Bei den Lions reüssierten nur Malgin und Rohrer. 

Damit jubelte Kloten über einen Sieg, wie er emotionaler kaum sein konnte - und im ersten Spiel nach dem 90-Jahre-Jubiläum begann die Party in der Swiss-Arena erst richtig. Auf der anderen Seite hat der "Z" ein Spiel verloren, welches nie und nimmer in einer Niederlage enden durfte. Der ZCS baute im drittel Drittel deutlich ab und liess so die Klotener nochmals herankommen. 

Bild: PD EHC
Thomas Renggli/Peter Wick