Knappe Einigkeit beim Genderstern und antisemitischen Ausschreitungen
Einer der ersten Schwerpunkte des Abends war die aktuelle Debatte um den Genderstern in Zürich, der aufgrund einer städtischen Abstimmung in den Fokus gerückt ist. Überraschenderweise zeigten sich Schawinski und Somm hier nahezu einig. Beide sind keine Fans von dieser Art der Inklusion. Die Einigkeit hielt auch kurz bei einem weiteren brisanten Thema an: antisemitische Ausschreitungen in Amsterdam. Während beide das Problem mit Besorgnis betrachteten, spaltete jedoch die Frage nach den Ursachen. Somm machte dabei nicht integrierte Migranten für die Ausschreitungen verantwortlich. Insgesamt widmeten sich die beiden dem Genderstern und den Ausschreitungen nur für etwa zwölf Minuten – dann folgte der Showdown.
Showdown um Trump – und die Kontroverse lebt auf
Beim Thema Donald Trump kochten die Emotionen hoch. Somm, der als Unterstützer des ehemaligen US-Präsidenten bekannt ist, überraschte das Publikum mit der Aussage, dass er sich eigentlich lieber einen anderen Republikaner als Trump an der Spitze gewünscht hätte. Mit einem verschmitzten Lächeln fügte er hinzu, dass die Konstellation dennoch ideal sei, schon nur um Schawinski zu provozieren. Die Gäste reagierten mit gemischtem Gelächter und Applaus, als Schawinski Somm aufforderte, seinen Wortanteil zu zügeln und keinen Monolog zu führen.
Die Positionen blieben unvereinbar: Somm plädierte dafür, das „Phänomen Trump“ differenziert zu betrachten und die Entwicklungen abzuwarten, während Schawinski warnte, die Medien dürften Trumps Einfluss und politische Entscheidungen nicht unterschätzen. Er betonte, dass die Schweizer Medien besonnen berichtet hätten, während radikale Stimmen vor allem in US-amerikanischen Podcasts und sozialen Netzwerken zu finden seien.
Die Wirtschaftspolitik von Trump und den Republikanern war ein weiteres Reizthema, genau so wie die Migrationspolitik in den USA. Der Nebelspalter- Verleger griff die Migrationspolitik der Biden-Administration scharf an. Schawinski stimmte zu, dass dieses Thema von der US-Regierung vernachlässigt worden sei – ein seltener Moment der Zustimmung zwischen den beiden Kontrahenten.