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Region Bülach
04.11.2024
03.11.2024 11:52 Uhr

Enge Zusammenarbeit: Spitex am Rhein und Hausarztpraxis Rafzerfeld

Bild: Marc Jäggi
Im Rafzerfeld entsteht eine Hausarztpraxis in enger Kooperation mit der Spitex am Rhein. Ein Darlehens-Antrag wurde jedoch zurückgezogen.

Im Gewerbezentrum Rafzerfeld entsteht eine neue Hausarztpraxis, die BaMed AG, die ab März 2025 die medizinische Versorgung der Region verbessern soll. Die Praxis wird neben der allgemeinen hausärztlichen Betreuung auch geriatrische und palliativmedizinische Leistungen anbieten. Hinter der Gründung stehen fünf Privatpersonen aus dem Umfeld der Spitex am Rhein, die sich auf die Förderung der Gesundheitsversorgung im Rafzerfeld konzentrieren.

Die Spitex am Rhein, die ebenfalls im Frühjahr 2025 in das Gewerbezentrum zieht, soll eng mit der BaMed AG zusammenarbeiten, um eine nahtlose Versorgung der Patienten zu gewährleisten. Peter Bolli, Präsident der Spitex am Rhein und Mitglied des Verwaltungsrats der BaMed AG, erklärt im Interview mit zu24 die Bedeutung dieser Zusammenarbeit und die Ziele des Projekts.

Ursprünglich war angedacht, die BaMed AG als Tochter der Spitex am Rhein zu betreiben. Doch aufgrund regulatorischer Herausforderungen wurde das Vorhaben privatisiert. Um die Kooperation zwischen den beiden Institutionen zu fördern, wurde ein zinsloses Darlehen in Höhe von CHF 50'000.– diskutiert. Vor kurzem entschied der Vorstand der Spitex am Rhein jedoch, diesen Antrag zurück zu ziehen. Ob dieser richtige Entscheid aufgrund von kritischen Fragen von zu24, oder nach Selbstreflexion gefällt wurde, sei dahingestellt. Damit entfällt der Darlehens-Antrag an der Spitex-Generalversammlung vom 14. November. 

Interview mit Peter Bolli - Präsident Verein Spitex am Rhein

zu24: Welche Synergien sollen mit der Spitex am Rhein genutzt werden?

Peter Bolli: Die Zusammenarbeit mit der Spitex wird Abläufe beschleunigen und die Effizienz erhöhen. Das wird sich positiv für unsere Kundinnen und Kunden auswirken.

zu24: Warum haben Vorstandsmitglieder der Spitex am Rhein und Personen aus dessen Umfeld die BaMed AG gegründet?

Peter Bolli: Das Rafzerfeld leidet seit Jahren unter einer unzureichenden hausärztlichen Versorgung. Die BaMed AG soll diese Lücke schließen. Die neue Praxis wird im Gewerbezentrum Rafzerfeld ihren Platz finden, ein Standort, der eine ideale Versorgung ermöglicht.

zu24: Warum hat man keine externen Investoren gesucht?

Peter Bolli: Die BaMed AG wird durch Beteiligungen der Bevölkerung getragen. Momentan sind über 45 Bürger beteiligt, und es werden täglich mehr. Diese Beteiligung ermöglicht Interessierten nicht nur eine finanzielle Beteiligung, sondern auch den Zugang zur Patientenkartei*.

zu24: An der SaR-GV vom 14. November beantragt der Vorstand der Spitex am Rhein ein zinsloses Darlehen. Ist das nicht heikel?

Peter Bolli: Der Verwaltungsrat der BaMed AG hat den Antrag auf ein zinsloses Darlehen am 28.10.2024 zurückgezogen. Ohne Angabe von Gründen entfällt das Thema somit von der Traktandenliste.

zu24: Für was war das Darlehen ursprünglich gedacht?

Peter Bolli: Es ging um die langfristige Festigung der strategischen Partnerschaft zwischen der Spitex am Rhein und der BaMed AG. Die Finanzierung der BaMed AG war unabhängig davon bereits gesichert.

*In der Bevölkerung ist die Frage aufgetaucht, ob die neue Praxis auch Patientinnen und Patienten aufnimmt, die keinen Partizipationsschein gezeichnet haben. Auf Nachfrage sagt Dr. Christina Kuhn Bänninger, Verwaltungsratspräsidentin der BaMed AG: "Ja, solange die Praxis Patientinnen und Patienten aufnimmt. Erst wenn es einen Patientenstopp gäbe - was in nächster Zeit nicht eintrifft - kann es sein, dass man weitergewiesen wird." Und zum Thema Partizipationsschein ergänzt Kuhn Bänninger: "Ein Partizipationsschein ist quasi eine Aktie ohne  Stimmrecht. Diese Personen werden auch an die GV eingeladen und haben die Möglichkeit dort aktiv teilzunehmen. Beratend. 

Die Kooperation zwischen der Spitex am Rhein und der BaMed AG steht für ein ambitioniertes Modell der Gesundheitsversorgung im Rafzerfeld. Beide Institutionen arbeiten darauf hin, die Betreuung der Patientinnen und Patienten in der Region zu optimieren und eine bedarfsgerechte Versorgung zu gewährleisten.

mj