Home Region Sport Schweiz/Ausland Magazin Agenda
Region Bülach
20.10.2024
17.01.2025 16:10 Uhr

Bülach: Stellvertretender Polizeichef per sofort freigestellt

Symbolbild
Symbolbild Bild: KEYSTONE/URS FLUEELER
Der Stellvertreter des Polizeichefs von Bülach wurde per sofort freigestellt. Im Raum steht mutmassliche sexuelle Belästigung.

Wie der SonntagsBlick in seiner heutigen Ausgabe berichtet, steht die Stadtpolizei Bülach erneut im Fokus. Der stellvertretende Polizeichef wurde Ende September per sofort freigestellt. Die Vorwürfe gegen die Personalie waren sowohl in Zürich als auch in Bülach bekannt, als er im April 2023 seine neue Position antrat.

Unruhe seit April 2023

Bereits im April 2023 hatte der Blick über massive Missstände bei der Bülacher Polizei berichtet. Damals hatten ein Drittel der Angestellten innerhalb von sieben Monaten gekündigt. Grund dafür war der Führungsstil des Polizeichefs, der von vielen als toxisch und angsteinflössend beschrieben wurde. Inzwischen hat die Stadt Bülach bekannt gegeben, dass der Polizeichef zum Ende des Jahres das Korps verlassen wird.

Weniger kommuniziert wurde jedoch, dass auch sein Stellvertreter das Korps verlassen wird – auf Ende Januar 2025. Wie der SonntagsBlick recherchierte ist er seit Ende September freigestellt.

Vorwürfe der sexuellen Belästigung

Der stellvertretende Polizeichef trat seine Stelle bei der Stadtpolizei Bülach im April 2023 an, doch bereits vor seinem Antritt kursierten gegen ihn schwerwiegende Vorwürfe. Diese gehen auf das Jahr 2022 zurück, als er noch bei der Stadtpolizei Zürich tätig war. Obwohl die Stadtpolizei Zürich die Vorwürfe intern untersuchte, hatten die Abklärungen keine strafrechtlichen Konsequenzen.

Offizielle Reaktionen und verschärfte Kritik

In einem Schreiben aus dem Frühjahr 2023 hatte der Kommandant der Stadtpolizei Bülach dem Stellvertreter sein volles Vertrauen ausgesprochen und die Vorwürfe nach einer externen Untersuchung als haltlos bezeichnet. Jeder, der diese Vorwürfe weiterverbreite, müsse mit juristischen Konsequenzen rechnen, schreibt der SonntagsBlick.

Kosten für die Steuerzahler

Die gesamte Affäre rund um die Stadtpolizei Bülach hat die Steuerzahler bereits viel Geld gekostet. Die Anwaltskosten im Zusammenhang mit einem Verfahren wegen Amtsgeheimnisverletzung belaufen sich auf 25.000 Franken. Zusammen mit weiteren Kosten für die Abklärungen und den Führungswechsel beläuft sich der Schaden auf insgesamt 106.000 Franken.

Zukunft der Polizei Bülach

Die Stadt Bülach hat bereits die Suche nach einem neuen Kommandanten eingeleitet. Seit Oktober ist ein entsprechendes Stelleninserat online, das weitere offene Stellenprozente in der Stadtpolizei besetzen soll.

 

mj