Das Grossprojekt zur Umfahrung von Eglisau nimmt Form an, doch im Zentrum der Diskussion steht immer deutlicher die Frage nach den Gesamtkosten. Der Kanton Zürich, der federführend für die Planung verantwortlich ist, arbeitet derzeit daran, die eingegangenen Stellungnahmen der öffentlichen Vernehmlassung in die Projektentwicklung zu integrieren. Ein entscheidender Punkt dabei: die Finanzierbarkeit und der Kosten-Nutzen-Vergleich des Vorhabens.
Aktueller Stand der Planungen
Zu Beginn des Jahres legte der Kanton das Vorprojekt samt der dazugehörigen Richtplanänderung vor. Seither konnten sich interessierte Bürgerinnen und Bürger einbringen. Die Auswertung der Rückmeldungen ist in der Abschlussphase, und die Projektverantwortlichen sind auf Kurs, den Objektkreditantrag bis zur ersten Hälfte 2025 dem Regierungsrat vorzulegen. Erst danach startet der parlamentarische Prozess, der bis zu einer möglichen Volksabstimmung – voraussichtlich im Jahr 2026 – führen könnte.
Tunnelbau: Die entscheidende Kostenfrage
Ein zentraler Aspekt der Planung betrifft den Streckenabschnitt beim Laubberg. Der ursprünglich geplante Tunnel im Tagebauverfahren ist mittlerweile in Diskussion: Der Kanton erwägt eine alternative Bauweise, bei der der Tunnel mittels Bohrungen realisiert wird. Diese bergmännische Methode hätte den Vorteil, den Lärm und den Eingriff in die Natur zu minimieren – jedoch könnten die Kosten dabei erheblich steigen.
Die Entscheidung für oder gegen die bergmännische Variante hängt massgeblich von der technischen Machbarkeit und den finanziellen Auswirkungen ab. Es ist bisher unklar, wie viel teurer dieser Ansatz wäre, und der Kanton hat angekündigt, eine detaillierte Kostenanalyse vorzulegen. Die endgültige Kalkulation wird entscheidend sein, da die Kosten einen erheblichen Einfluss auf die politische Akzeptanz des Projekts haben.
Finanzielle Herausforderungen
Die Gesamtkosten für das Projekt werden bis zum Kreditantrag an den Kantonsrat neu berechnet. Schon jetzt ist absehbar, dass die Finanzierung der Umfahrung eine der größten Hürden sein wird. Der Kanton und die Gemeinden müssen sicherstellen, dass die geplanten Investitionen in einem vernünftigen Verhältnis zum erwarteten Nutzen stehen. Angesichts der begrenzten Mittel und der ohnehin steigenden Kosten für Infrastrukturprojekte in der Region ist eine genaue Prüfung und transparente Darstellung der finanziellen Belastung unumgänglich.
Politische Bedeutung der Kostenfrage
Die politischen Entscheidungsträger sind sich bewusst, dass die Kosten das Zünglein an der Waage sein werden. Eine zu hohe Belastung könnte nicht nur den Fortgang des Projekts gefährden, sondern auch die Zustimmung der Bevölkerung in einer möglichen Volksabstimmung beeinträchtigen. Der Gemeinderat von Eglisau ist sich dessen bewusst und wird die finanzielle Dimension bei der weiteren Planung aktiv in den Vordergrund stellen.