Wer einen Ausflug in die Vergangenheit unternehmen möchte, sollte unbedingt das Mammutmuseum in Niederweningen besuchen. Die faszinierende Geschichte begann am 2. Juli 2003, als ein Baggerführer bei Bauarbeiten auf einen ungewöhnlichen Fund stieß: Teile eines gigantischen Mammutskeletts aus der letzten Eiszeit. Der Fund entpuppte sich als eine Sensation, denn es handelte sich um die linke Skeletthälfte eines ausgewachsenen Mammuts, das vor etwa 45.000 Jahren in dieser Region gelebt hatte. Vermutlich verendete das imposante Tier in einem Sumpfgebiet und blieb dort über Jahrtausende gut konserviert.
Eine Reise in die Eiszeit
Heute erinnert das Mammutmuseum Niederweningen an diese spannende Entdeckung und bietet Besuchern die Möglichkeit, in die faszinierende Welt der Eiszeit einzutauchen. Die Ausstellung zeigt nicht nur das Originalskelett des Mammuts, sondern auch eine beeindruckende Skelettrekonstruktion, die die enorme Größe und Kraft dieser majestätischen Tiere verdeutlicht. Auf einer Höhe von bis zu 3,5 Metern und einem Gewicht von 4 bis 5 Tonnen waren Mammuts wahre Giganten ihrer Zeit.
Neben den Knochenfunden können Besucher auch eine detaillierte Rekonstruktion des Wehntals vor 45.000 Jahren erleben. Diese zeigt, wie die Region damals ausgesehen hat, welche Pflanzen wuchsen und welche Tiere neben dem Mammut hier lebten. Die Ausstellung erweckt eine Welt zum Leben, die längst vergangen ist, und veranschaulicht die damaligen Lebensbedingungen auf anschauliche Weise.
Das Mammut – Ein Vegetarier der Eiszeit
Die Mammuts, die in Niederweningen entdeckt wurden, waren Vertreter der Gattung "Mammuthus primigenius", des sogenannten Wollhaarmammuts. Diese Elefantenart war perfekt an das kalte Klima der Eiszeit angepasst und zeichnete sich durch ihr dichtes Fell und die gewaltigen Stoßzähne aus. Anders als seine heutigen Verwandten war das Mammut jedoch nicht auf einem Safariabenteuer unterwegs – es ernährte sich vielmehr von Gräsern, Kräutern und Zweigen. Als friedlicher Vegetarier suchte es die Moorlandschaften und lichten Wälder der Region nach Nahrung ab.
Mit dem Ende der Eiszeit vor etwa 11.500 Jahren und der darauf folgenden Klimaerwärmung starben die Mammuts schließlich aus. Die genauen Ursachen für ihr Verschwinden sind bis heute nicht abschließend geklärt, doch es wird angenommen, dass die Erwärmung und der damit verbundene Lebensraumverlust eine entscheidende Rolle gespielt haben.
Ein Museum mit Herz und Engagement
Das Mammutmuseum in Niederweningen wurde 2005 eröffnet und seitdem haben mehr als 25.000 Besucher die Gelegenheit genutzt, sich von dieser beeindruckenden Ausstellung begeistern zu lassen. Die Museumsstiftung, die den Betrieb trägt, wird von über 800 engagierten Privatpersonen, Firmen und Institutionen unterstützt. Ihr Engagement hat es ermöglicht, die Geschichte der Mammuts lebendig zu halten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Ein Ausflugsziel für Gross und Klein
Das Museum ist nicht nur eine hervorragende Gelegenheit, mehr über die Mammuts und ihre Zeit zu erfahren, sondern auch ein ideales Ausflugsziel für Familien, Schulklassen und Geschichtsinteressierte. Die Ausstellungen sind liebevoll gestaltet und bieten interaktive Elemente, die den Besuch zu einem spannenden Erlebnis machen. Es gibt auch Führungen für Gruppen, die tiefer in die Materie eintauchen möchten.
Besucherinformationen
Das Mammutmuseum Niederweningen befindet sich in der Im Mitteldorf 1, Postfach 80, 8166 Niederweningen, und hat jeden Sonntag von 14:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Gruppenbesuche sind nach Vereinbarung möglich. Anmeldungen werden unter der E-Mail-Adresse anmeldung@mammutmuseum.ch oder telefonisch unter 043 422 82 92 entgegengenommen.