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Region Kloten
17.08.2024

Grüne Irrwege: Auf Entdeckungsreise im Maislabyrinth Kloten

Bild: Marc Jäggi
Ein sonniger Nachmittag im Industriequartier von Kloten. Hier erwartet den zu24 Reporter ein ungewöhnliches Abenteuer auf 8000 Quadratmetern.

Ein sonniger Nachmittag im Industriequartier von Kloten. Hier, wo normalerweise der Lärm der Maschinen und der Verkehr die Geräuschkulisse dominieren, erwartet mich ein ungewöhnliches Abenteuer: ein Maislabyrinth auf 8000 Quadratmetern. Eingebettet zwischen grauen Fabrikgebäuden und Lagerhallen, erstreckt sich das grüne Feld – ein überraschender Kontrast und eine kreative Zwischennutzung der Fläche.

Schon der erste Eindruck ist beeindruckend. Die meterhohen Maispflanzen bilden eine dichte, fast undurchdringliche Wand. Am Eingang zahle ich bequem per Twint und nehme mir ein Wettbewerbsformular sowie einen Bleistift. Bewaffnet mit diesen Utensilien trete ich ein in das grüne Dickicht.

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Ein Labyrinth entsteht – Hightech und Tradition vereint

Doch bevor ich mich in die Abenteuer des Labyrinths stürze, ist es spannend zu wissen, wie dieses beeindruckende Werk überhaupt entstanden ist. Die Geschichte beginnt am Strickhof in Lindau, einer der führenden landwirtschaftlichen Ausbildungs- und Forschungsstätten der Schweiz. Hier treffen traditionelle Anbaumethoden auf modernste Agrartechnologie. Das Maislabyrinth in Kloten wurde mit GPS-Technologie angelegt, eine Präzisionsarbeit, die man sich kaum vorstellen kann.

Am Strickhof wird das Design des Labyrinths zunächst am Computer erstellt. Sorgfältig planen die Landwirte die Wege und Sackgassen, um eine herausfordernde, aber auch spaßige Erfahrung zu garantieren. Sobald das Design steht, kommt die GPS-Technologie ins Spiel: Ein Traktor, ausgestattet mit einem GPS-Empfänger, bringt die Maissaat aus. Die Präzision dieser Technik ist beeindruckend – jeder Samen wird genau dort abgelegt, wo er sein soll, nicht einen Zentimeter daneben. Das Ergebnis ist ein perfekt ausgelegtes Labyrinth, das nicht nur den Besuchern Freude bereitet, sondern auch nachhaltig angelegt ist.

Bild: Marc Jäggi

Auf der Suche nach den geheimnisvollen Posten

Zurück im Labyrinth. Die ersten Schritte sind noch von Orientierungslosigkeit geprägt. Die Maispflanzen umgeben mich wie eine grüne Wand, und das Rascheln der Blätter im Wind verstärkt das Gefühl, in einer anderen Welt zu sein. Mein Ziel: sechs Posten, die irgendwo zwischen den Maisreihen versteckt sind.

Der Weg zu diesen Posten erweist sich als kniffliger, als ich dachte. Oft sehe ich einen der Posten zwischen den Pflanzen durchschimmern, aber den richtigen Weg dorthin zu finden, ist eine ganz andere Herausforderung. Schon nach kurzer Zeit finde ich mich in einer Sackgasse wieder. Das Labyrinth hält, was es verspricht – es fordert nicht nur Orientierungssinn, sondern auch Geduld.

Die Aufgaben an den Posten sind abwechslungsreich. Einige sind leicht zu lösen, bei anderen muss ich schon genauer nachdenken. Besonders spannend wird die Suche dadurch, dass ich das Labyrinth fast für mich allein habe. Ohne andere Besucher, die mich auf die Verstecke hinweisen könnten, wird das Abenteuer noch intensiver. Jeder neue Posten, den ich entdecke, fühlt sich wie ein kleiner Triumph an.

  • Begleiterin Mya versucht das Rätsel zu lösen Bild: Marc Jäggi
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Der Weg ist das Ziel

Mit jedem Schritt durch das Maislabyrinth spüre ich, dass es hier um mehr geht, als nur das Ziel zu erreichen. Es ist das Erleben des Augenblicks, das sich Verlieren und Wiederfinden im grünen Dickicht. Für Kinder mag das Labyrinth ein großer Abenteuerspielplatz sein, für Erwachsene eine willkommene Abwechslung vom Alltag, die den Kopf frei macht und die Sinne schärft.

Nach etwa einer Stunde – so genau habe ich die Zeit nicht im Blick, denn hier scheint sie keine Rolle zu spielen – finde ich den Ausgang. Das Wettbewerbsformular ist vollständig ausgefüllt, und ich fühle mich, als hätte ich etwas wirklich Einzigartiges erlebt. Ein Ausflug ins Maislabyrinth in Kloten ist weit mehr als nur ein Spaziergang durch ein Feld. Es ist eine Mischung aus Spiel, Naturerlebnis und technischer Faszination, eingebettet in ein überraschendes Umfeld.

Bild: Marc Jäggi

Wer Lust auf ein Abenteuer der etwas anderen Art hat, sollte sich dieses Erlebnis nicht entgehen lassen. Bis Ende September öffnet das Maislabyrinth täglich von 9:00 bis 19:00 Uhr seine Pforten und lädt dazu ein, in eine grüne Welt voller Geheimnisse einzutauchen. Und wenn ihr euch zwischen den Maispflanzen verirrt – denkt daran: Der Weg ist das Ziel.

Bild: Marc Jäggi

Auf der Website des Maislabyrinth Kloten findet man alle wichtigen Infos und auch eine genaue Anfahrtsbeschreibung. 

mj