Über Eglisau
Eglisau liegt am steilen Nordufer des Rheins nahe der deutschen Grenze, eingebettet in besonnte Rebhalden. Das Zürcher Landstädtchen befindet sich am Schnittpunkt zweier mittelalterlicher Verkehrsachsen; es beherrschte die Rheinschifffahrt sowie den Rheinübergang der Nord-Süd-Verbindung zwischen Klettgau und Zürich, war Sitz der Zürcher Landvögte und Marktort. Schifffahrt und Salztransport auf dem Rhein waren bedeutende Verdienstquellen.
Der bekanntest Eglisauer Export ist das Vivi Kola. Das erste Schweizer Kola hat Generationen von Menschen begeistert – Im Jahre 1938 wurde das erste Vivi Kola abgefüllt. Schon bald gab es keine Tour de Suisse mehr ohne «Rennfahrerbier», denn das überschäumende Mineralwasser mit dem Geschmack einer koffeinhaltigen Bohne aus Kamerun «chlöpft uf!». Eine ganze Generation trank Vivi Kola. Trotzdem versiegt es 1986. Seit 2010 sprudelt die dunkle Flüssigkeit wieder.
Gemeindepräsident Roland Ruckstuhl über seinen Lieblingsplatz
"Wenn ich Menschen in meinem Umfeld über Eglisau berichte, streiche ich immer gerne den Rhein hervor. Natürlich halte ich mich selbst auch liebend gerne im und um dieses Gewässer auf. Allerdings verschweige ich wohlweislich meinen «heimlichen» Lieblingsplatz; ganz oben bei Eglisau, hoch über dem Eggberg. Hier halte ich mich beinahe täglich mit Gustav auf. Der Labradoodle ist seit einem Jahr treuer Begleiter von Pati und mir. Unser Spaziergang führt jeweils an den Reben vorbei auf diese kleine Anhöhe. Hier sieht man nicht bloss das Wetter in allen Facetten, sondern geniesst nebst der Ruhe und Abgeschiedenheit auch einen sensationellen Blick, teils bis hin zum Jungfraugebiet.
Es sind Plätze wie hier, die eine besondere Magie ausstrahlen. Ein Ort, der sich zwischen vergessenem Land und fleissigen Rebarbeiterinnen und -Arbeiter bewegt. Ein Ort, der in seiner Flüchtigkeit einen anhaltenden Moment einzufangen weiss. Ein Ort, wo Gedanken sich auflösen und sich zu Erklärungen formen. Und wenn ich selbst mich in die Rolle des wünschenden Volkes einreihen würde, dann wäre es ein Bänkli genau hier zu errichten. Damit man sich mehr Zeit für die Momente gönnt, die immer weniger werden."