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Region Bülach
07.03.2024

Staatsbesuch am Hochrhein

(von links: Christoph Hagedorn, Werner Dubno, Christian Jott Jenny, Marc Jäggi)
(von links: Christoph Hagedorn, Werner Dubno, Christian Jott Jenny, Marc Jäggi) Bild: Audrey Lewa
«Arm, aber sexy!» Gemeindepräsident von St. Moritz adelt Eglisau bei Besuch mit Wowereit-Bonmot.

Es regnete in Strömen als am Mittwoch um 11.57 Uhr eine schwarze Limousine die Rheinbrücke Richtung Eglisau passierte. Das schwere Fahrzeug setzte am Brückenkopf den Blinker und bog zweimal scharf rechts ab. Zwischen Rhein und Gasthof Hirschen stoppte der Wagen abrupt. Vorne rechts und hinten links sprangen zwei Hünen in schwarzen Moncler-Jacken und mit Knopf im Ohr aus dem Auto, öffneten Regenschirme mit güldenem Kulm Hotel Emblemen und geleiteten einen mittelgrossen Mann zum Eingang des Traditionshauses Hirschen. Dass der Gemeindepräsident vom Nobelkurort Sankt Moritz dem mittelalterlichen Städtchen im Zürcher Unterland am Mittwoch einen Besuch abstattete, wussten nur ganz wenige. Nun war er da. Christian Jott Jenny. 

Kein Protokoll, keinen Fisch, nur drei Personen

Ein verbaler Seitenhieb von Jenny gegen Eglisau im Silvester-Interview der Sonntagszeitung, provozierte einen gepfefferten, elektronischen Briefwechsel zwischen dem Präsidenten des Ortsvereins Viva Eglisau, Christoph Hagedorn, und dem Gemeindepräsidenten von St. Moritz. Um einer Eskalation mit ungewissem Ausgang entgegen zu wirken, beschlossen Jenny und Hagedorn ein Treffen mit der Absicht, Eglisau mit den mannigfaltigen Talenten von Tausendsassa Jenny in höchste kulturelle Gefilde zu katapultieren und damit künftige verbale Seitenhiebe obsolet zu machen. Einzige Bedingung von Glamour-Staatsmann Jenny: Hirschen-Patron und Ausnahme-Unternehmer Werner Dubno und Bern-Migrant und Radiomoderator Marc Jäggi müssen Teil der entstehenden Kultur-Schöpfung sein. So traf sich die Runde nun zum Staatsessen im Lieblings-Lunch-Lokal von Johann Wolfgang von Goethe und forcierte die Kreativität mittels Mindmaps, die sie mit  wasserfesten Filzstiften auf die weissen Tischtücher malte. 

Es liegt was in der Herbstluft

Ein Romantik-Hotel. Ein umtriebiger Eglisauer-Macher. Ein humorvoller Mäzen. Ein Politstar, Tenor, Satiriker, Entertainer und ein Radiomann. Da müsste ein weiterer kultureller Leckerbissen für Eglisau durchaus drin liegen. More to come. Halten Sie sich schon mal den Herbst frei. 

(von links: Christoph Hagedorn, Werner Dubno, Christian Jott Jenny, Marc Jäggi) Bild: Audrey Lewa

Gasthof Hirschen Eglisau

Der im Kern spätgotische Gasthof ist der grösste profane Baukörper des Städtchens Eglisau. Seine dominante Lage verleiht ihm neben der Kirche Brückenkopfcharakter am östlichen Stadtausgang.

1974 freigelegte Fassadenmalereien geben dem Gebäude grosse kunsthistorische Bedeutung, da vergleichbare Malereien auf Kantonsgebiet nur wenige bekannt waren. Bei der Bauuntersuchung vor Beginn der jetzigen Restaurierungsarbeiten wurden auch im Inneren zahlreiche erhaltenswerte Malereien und Stuckaturen entdeckt.

Werner Dubno

 

Salomon Landolt