Am 3. März 2024 entscheidet der Souverän darüber, ob der Flughafen Zürich seine Piste 32 um 280 und die Piste 28 um 400 Meter verlängern darf. Mit der Verlängerung der Pisten könnten alle Flugzeugtypen auf allen Pisten landen und starten. Aktuell landen grosse Flugzeuge, wie zum Beispiel der A380 bei Regen auf der kurzen Piste 28 nicht, und es kommt zu Umstellungen, teils auch Verzögerung im Anflug- und Landeregime.
Der Flughafen begründet die gewünschte Verlängerung der Piste mit dem Sicherheitsaspekt. Weil alle Flugzeugtypen auf allen Pisten landen und starten könnten, gibt es weniger ungeplante Pistenwechsel und Kreuzungen. Die Betreiber des Flughafens und die Befürworter zeigen sich überzeugt, dass der Flugbetrieb pünktlicher wird und die Abflug- und Landzeiten stabiler werden. Zudem seien die Rollwege für grosse und schwere Langstreckenjets kürzer. Damit können die Flieger am Abend früher abheben, und es kommt zu weniger Verletzungen der Nachtruhezeiten. Der Flughafen betont vehement, dass die Verlängerung der Pisten nicht zu vermehrten Starts und Landungen führe.
Die Gegner zweifeln daran, dass der Flughafen Zürich 250 Millionen Franken ausgeben will, ohne in Zukunft mehr Flüge durchführen zu wollen. Sie argumentieren, dass die Verlängerung der Pisten nicht nur umweltschädlich sei, sondern auch zu mehr Lärmbelästigung führen würde. Der Flughafen dürfe nicht auf Kosten der Bevölkerung unkontrolliert expandieren.
Die Verlängerung der Piste wird von den bürgerlichen Parteien (SVP, FDP, Mitte und EDU) befürwortet. Die linken Parteien (SP, Grüne und AL) sind dezidiert gegen die Ausbaupläne des Flughafens. Die GLP hat sich für eine Stimmfreigabe entschieden.
Dass das Unterland und die Flughafengemeinden in grossem Ausmass vom Flughafen als ganzes profitieren ist hinlänglich bekannt. Was aber denken die Gemeinden - sprich der jeweilige Gemeinderat (nicht gestützt auf die Meinung der Bevölkerung).
Zueriunterland24.ch zeigt zusammenfassend, welche Gemeinden pro und kontra Pistenverlängerung sind:
- Kontra:
Bülach, Bachenbülach, Bassersdorf, Glattfelden, Rümlang, Niederglatt, Neerach, Stadel, Niederhasli, Regensdorf, Hochfelden, Winkel, Weiach, Dällikon, Nürensdorf, Boppelsen, Buchs und Höri.
Bei allen aufgeführten Gemeinden ist die Angst vor mehr Lärm wegen mehr Flügen in den Randstunden der zentrale Kritikpunkt am Plan des Pistenausbaus.
- Pro:
Oberglatt, Opfikon, Wallisellen, Lufingen, Dietlikon, Kloten und überraschend Rafz.
Dass Kloten und Opfikon für die Verlängerung der Pisten votieren, ist aus wirtschaftlichen Gründen wenig überraschend. Die Gemeinden im Süden des Flughafens erwarten weniger Fluglärm.
- Keine Stellungnahme seitens der Gemeinde:
Ober- und Niederweningen, Dielsdorf, Otelfingen, Embrach, Regensberg, Schöfflisdorf, Rorbas, Oberembrach, Steinmaur, Bachs, Hüntwangen, Wasterkingen, Huttikon, Dänikon, Wil, Eglisau, Dielsdorf und Schleinikon