Topinambur gehört von der Gattung her zur selben Familie wie die Sonnenblume. Die ausdauernde Staude wird rund drei Meter hoch und trägt im Sommer gelbe Blüten. Meist landet die Pflanze aber als Wurzelgemüse auf unseren Tellern.
Vom Grundnahrungsmittel zum trendigen Nischenprodukt
Bei den Indigenen Mittel- und Nordamerikas war die «Sonnenknolle» eine wichtige Kulturpflanze, die als Gemüse und Viehfutter verwendet wurde. Anfangs des 15. Jahrhunderts gelangte sie als Kulturpflanze nach Frankreich und wurde danach in verschiedenen Teilen Europas kultiviert. Mitte des 18. Jahrhunderts geriet der Topinambur-Anbau allerdings immer stärker durch die ergiebigere Kartoffel unter Druck.
Trotzdem wird Topinambur bis heute als Gartenpflanze, Bienenweide, als Viehfutter, zur Produktion von Schnaps und als nachwachsender Rohstoff angebaut – und zwar auf fast allen Kontinenten, insbesondere aber in Nordamerika, Russland, Australien und Asien.
In der Schweiz wird Topinambur auf gut 9 Hektaren angebaut (2022). Über zwei Drittel der Fläche im biologischen Landbau. 2022 lag der Ernteertrag bei 182 Tonnen, 460 Tonnen wurden importiert. Der Pro-Kopf-Konsum von Topinambur lag 2022 bei 70 Gramm. Die Saison der Knolle dauert in der Schweiz von November bis März.